Der Neoexpressionismus ist als Reaktion auf den vorherrschenden Minimalismus und die Konzeptkunst zu verstehen. Sozusagen eine Rückkehr zur konventionellen Malerei an der Staffelei.
Die Maler griffen wieder zu kräftigen Farben und teils grossen Gesten. Sie bedienten sich der Mittel der Fauves, des deutschen Expressionismus, Kubismus, Pop art und Surrealismus, ja sogar Motive und Elemente des Manierismus wurden aufgegriffen. Teilweise zeigen die Künstler heftige Emotionen mit Hilfe von derben, rohen Ausdrucksmitteln und impulsiver Arbeitsweise.
Die Bewegung florierte in Europa wie in USA.
In Deutschland nannte man die neo-expressionitischen Maler «Neue Wilde»
In Italien waren es die «Transavantguardia»
In Frankreich die «Figuration Libre»
In USA «Bad painting» und «New image painting»
Deutschland
Themen der Neuen Wilden:
Identitätssuche, Ur-Instinkte, städtische Probleme, Gewalt, Post-Nazismus etc.
Die Bilder vermittelten teilweise Brutalität, Gewalt, Unfertigkeit. Georg Baselitz zum Beispiel verursachte schon 1963 mit einigen seiner äusserst provokativen und schamlosen Bildern einen Skandal, sodass die Polizei die Bilder «der nackte Mann» und «die «grosse Nacht im Eimer» in Beschlag nehmen und die Ausstellung schliessen musste.
Seine späteren Bilder, die er alle verkehrt herum malt (sie stehen auf dem Kopf), sorgten immer noch für Diskussionen, aber er blieb diesem Ausdrucksmittel treu.
Künstler, die nebst anderem auch neo-expressionistisch malten:
Georg Baselitz, führender Vertreter
Anselm Kiefer
Rainer Fetting
Gerhard Richter
Jörg Immendorf
Markus Lüpertz
Bernd Zimmer,
A.R.Penck (Rolf Winkler)
Bernd Koberling
Italien
Francesco Clemente
Themen; Sexualität, Selbstportrait, Visionen, Spiritualität, Mythen, nicht-westliche Symbole.
Amerika bad painting und New image painting:
Judith Linhares
Julian Schnabel
ev. Jean Michel Basquiat
etc.