Mies van der Rohe, Ludwig

Hugo Erfurth - Portrait Ludwig Mies van der Rohe, 1934

1934, Foto: Hugo Erfurth

1886 – 1969

Der deutsch-amerikanische Architekt war einer der einflussreichsten Architekten des 20. Jhd. Er spielte eine herausragende Rolle in der Entwicklung des beständigsten architektonischen Stils dieser Ära, der Moderne. Getreu Mies van der Rohes Formel «weniger ist mehr» begründete er den Minimalismus, der seit einem Jahrhundert nichts von seiner Popularität eingebüsst hat und bis heute mit zeitgemässen Technologien weiterentwickelt wird. Mies Karriere begann im Büro von Peter Behrens, wo er mit Walter Gropius und Le Corbusier zusammenarbeitete. In den 1920er Jahren entwickelte er seinen eigenen Stil, in dem er die funktionalen industriellen Anliegen seiner modernen Zeitgenossen mit einem ästhetischen Streben nach minimalem Aufeinandertreffen von Flächen in Verbindung brachte. Mies Ablehnung des Systems der geschlossenen Räume und sein grosses Vertrauen in Glas führten zu einer Aufhebung der Grenzen zwischen dem Inneren und dem Äusseren eines Gebäudes. Nachdem er Direktor des Bauhaus war, emigrierte er nach Auflösung der Schule durch die Nationalsozialisten nach Chicago, wo er einen Stil entwickelte, der als zweite Chicagoer Schule bekannt wurde: vereinfachte, geradlinige Hochhäuser, der Typus des Wolkenkratzer. Daneben entwickelte er niedrige, pavillonartige Gebäude. Das Konzept der Hochhäuser bezeichnete er als Haut-und-Knochen-Architektur, wobei die Haut durch die Glasfassade symbolisiert wird, die über den Knochen, den Tragstrukturen aus Stahl, liegt wie ein Vorhang (curtainwall). Eines der bedeutendsten Werke moderner Architektur ist der Barcelona-Pavillon der Weltausstellung von 1929.

The Barcelona Pavilion, Barcelona, 2010

Barcelona-Pavillon, Barcelona/Spanien (1929)

FarnsworthHouse-Mies-1

Farnsworth House, Plano/USA (1951)

Crown Hall Entrance 060514

Crown Hall, IIT Campus, Chicago/USA (1956)

Seagram Building-NewYork-1

Seagram Building, New York/USA (1958)

Nationalgalerie, Berlin

Neue Nationalgalerie, Berlin (1968)