2002, Foto: B. Pietro Filardo
1906 – 2005
Der US-amerikanische Architekt und Kurator spielte eine wichtige Rolle für die Definition dessen, was man heute unter moderner Architektur versteht. Johnson gilt zusammen mit Henry-Russell Hitchcock als Mitbegründer des Internationalen Stils in der Architektur und später als Vorreiter und Mitbegründer der Postmoderne. Die freie, eklektische Herangehensweise an die Architektur war ungewöhnlich für Architekten der damaligen Zeit. Sein Werk, das eine grosse bandbreite an Stilen umfasst, kann als Sammlung verschiedener Stile betrachtet werden, was auf Johnsons Karriere als Kurator und Kunstsammler hinweist. Mit dem 1949 entstandenen Glass House in New Canaan, das mit einer Nasszelle im Kern als einzigem gemauerten Raum und Aussenwände aus transparentem Glas, propagierte er das Konzept des Einraumhauses. In Zusammenarbeit mit Mies van der Rohe, mit dem er eine enge Arbeitsbeziehung pflegte, entstand 1958 das Seagram Building, ein Meilenstein der modernen Architektur. Zugleich änderte Johnson seine Formensprache: radikale Funktionalität wich manieristisch-verspielten Formen. Mit der Absicht, den Gebäuden eine unverwechselbare Identität zu geben, indem er historisierende Elemente verwendete, wurde er zum Wegbereiter der Postmoderne. Einige seiner wichtigen Bauwerke: Munson-Williams-Proctor Arts Institute (1960), New York State Pavilion, New York (1964), Crystal Cathedral, Los Angeles (in Zusammenarbeit mit John Burgee, 1980), AT&T Building (Sony Building), New York (1984), PPG Place, Pittsburgh (mit John Burgee): ein modernes Firmenhochhaus als neo-gotisches Monument, und die ersten schräg gebauten Wolkenkratzer der Welt: Puerta de Europa, Madrid (mit John Burgee, 1996)
Glass House
Seagram Building
Philip-Johnson-Haus, Berlin
Crystal Cathedral
PGG Place
Puerta de Europa