1998, Foto: Hannes Grobe
1928 – 2000
Der österreichische Künstler und Architekt mit bürgerlichem Namen Friedrich Stowasser war ein vehementer Verfechter einer Natur- und menschengerechten Architektur. Die gerade Linie und Standardisierung in der Architektur lehnte er ab, da diese in seinen Augen mit ihrer sterilen Eintönigkeit verantwortlich für das Elend der Menschen seien. In seinem Bestreben, der Natur das Land zurückzugeben, das bebaut wird, war er ein Pionier der Fassadenbegrünung, propagierte Dachbewaldung und generell eine ökologische Architektur, die die Natur miteinbezieht. Im Gegensatz zur funktionellen Architektur waren seine Gebäude Ausdruck von Individualität, fantasievoller Lebendigkeit und Verspieltheit, scheinen direkt seinen abstrakten Bildern entsprungen zu sein. Häufig wiederkehrende und seinen unvergleichlichen Stil charakterisierende Elemente sind organische Formen, bunte Mosaike und Keramiksäulen sowie goldene, zwiebelförmige Kuppeln. Er erfand architektonische Formen wie das Augenschlitzhaus, Terrassenhaus, Hoch-Wiesen-Haus, Grubenhaus, Spiral-Haus etc. Während seine Gebäude jeweils zu Touristenattraktionen wurden, wurden sie von der Architekturwelt meist abgelehnt. Hundertwasser war ausserdem in den Bereichen Malerei, Grafik und Tapisserie tätig.
Hundertwasserhaus, Wien (1985)
Hügelwiesenland /Thermalbad und Hotel Rogner, Bad Blumau/Österreich (1997)
Grüne Zitadelle, Magdeburg/Deutschland (2005)
Kuchelbauer Turm, Brauereiturm in Abensberg/Deutschland, gebaut nach Hundertwassers Tod von Peter Pelikan