1884 – 1950
Deutscher Maler, Grafiker, Bildhauer, Autor, Hochschullehrer.
Geboren in Deutschland, gestorben in New York.
Moderne Kunst.
Er wird gerne als der bedeutendste deutsche Maler des 20. Jahrhunderts bezeichnet, unter anderem auch weil er mit seinen Werken ein gutes und eindrückliches Zeugnis seiner Zeit ablegte.
(1. und 2. Weltkrieg, Zwischen-und Nachkriegszeit)
Er besass einen Figurenstarker Stil, den er der aufkommenden Abstraktion und Gegenstandslosigkeit entgegenstellte. Max Beckmann sah sich als neokonservatives Gegenmodell zu der um 1910 aufkommenden radikalen Abstraktion, die Henri Matisse, Pablo Picasso und Wassily Kandinsky praktizierten.
Mit seiner konservativen Vorstellung von Malerei orientierte er sich an seinen Vorbildern Rembrandt van Rjin, Edward Munch und anderen, aber trotzdem war er stets auf der Suche nach einer modernen Form der figurativen Malerei, die er ja dann in seinem ureigenen, speziellen Stil fand, der zu Zeiten des Nationalsozialismus als «entartet» eingestuft wurde.
Max Beckmann, «Kreuzigung», 1909
eines seiner frühen Werke
Seine erste Frau war die Künstlerin Minna Tube, eine ehemalige Studienfreundin.
Die Einladung, der Dresdner Künstlergruppe «Brücke» beizutreten, lehnte er ab, weil er in jungen Jahren den Expressionismus ablehnte. Dafür trat er 1910 der Berliner Secession bei, verliess diese nach kurzer Zeit wieder und hielt sich dann von allen Künstlervereinigungen fern.
Im ersten Weltkrieg, der für ihn ein «Nationales Unglück» war, diente er als Sanitätshelfer an der Ostfront. Er war Kriegsgegner und wollte weder auf die Russen noch auf die Franzosen schiessen, weil sie seine Freunde seien. Hier entwickelte er den Stil mit den schwarzen Umrandungen, die eigentlich die beibehaltene Vorzeichnung waren. Die Idee der ausdrucksstarken Vorzeichnung übernahm Beckmann eigentlich von seinem Lehrmeister, dem norwegischen Maler Carl Frithjof Smith.
1913 war er mit 29 Jahren bereits auf dem Höhepunkt seines Ruhms.
Was seinen Kunststil anbelangte, hatte er sich dafür entschieden, das Erbe der klassischen Kunst wie Raum, Gattung, Farbe, Mythologie und Symbolik zu erhalten und auszuweiten. Er postulierte: „Die Gesetze der Kunst sind ewig und unveränderlich.“
Nach dem 1. Weltkrieg legte er mit seinen Darstellungen der Graphikmappe und dem Lithographiezyklus «Die Hölle» ein eindrückliches und schonungsloses Zeugnis der brutalen Zeit des Krieges und der Nachkriegszeit ab.
Sein Stil wurde dann immer expressiver. Die Aussage gewann an Bedeutung gegenüber den Mitteln und er fand seine eigene Symbolsprache und verarbeitet komplexere Inhalte.
1922 heiratete er seine 2. Frau Mathilde Kaulbach, mit Spitzname Quappi. Diese malte er unzählige Male, womit sie zu einer der meist gemalten und -gezeichneten Frauen der Kunstgeschichte wurde.
1928 erhielt er den Reichsehrenpreis Deutscher Kunst.
1933 wurde Max Beckmann fristlos aus seiner Professur entlassen. Er war einer der meist gehassten Künstler der Nationalsozialisten, die viele seiner Bilder wie auch anderer Künstler als entartet verbrannten.
1937 verliess Max Beckmann Deutschland für immer und floh nach Amsterdam, wo er zehn Jahre darauf wartete, ein Visum für die USA zu bekommen. Als er und seine Frau schliesslich in die USA einreisen durften, erhielt er in St. Louis eine Universitäts-Professur. Dort malte er noch einmal seine erste Frau Minna Tube.